Samstag, 3. Januar 2015

Von Würmern und anderem Getier - Teil 6: Giardien

Kommen wir heute zu den Giardien. Sie sind die am häufigsten vorkommenden Dünndarmparasiten bei Hunden und Katzen, können sich aber auch beim Menschen (und anderen Säugetieren) einnisten.
Giardien sind Einzeller, genauer gesagt Geißeltierchen, und kommen weltweit vor.

Viele von uns tragen sie in sich ohne zu erkranken, wir scheiden sie dann jedoch aus und können somit andere Zwei- und Vierbeiner infizieren. Symptome einer Infektion können Übelkeit, Durchfall und Erbrechen sein.

Infizierte Lebewesen scheiden Giardien mit dem Kot aus. Dort bleiben sie dann in Wasser bzw feuchter Erde wochen- oder sogar monatelang infektiös. In Wasser stellen sie ein wirkliches Problem dar, da sie weder eine Behandlung mit Chlor noch mit ultravioletter Strahlung gänzlich abtötet. Bei der Verwendung von Oberflächenwasser als Trinkwasser wird deshalb zu einer speziellen Methode gegriffen.

Nachgewiesen wird ein Befall durch die mikroskopische Untersuchung von Kotproben, die über mehrere Tage gesammelt werden wurden.

Schulmedizinisch würde mit Medikamenten behandelt werden, die allesamt mit (teils schweren) Nebenwirkungen einhergehen. außerdem sind die Giardien mitunter schon resistent gegen die gängigen Medikamente. Deshalb möchte ich heute einen alternativen Weg aufzeigen.

Generell kann man sagen, dass hauptsächlich immunschwache Individuen an Gardiose erkranken, deshalb gilt es als erstes das Immunsystem aufzubauen.
Als nächstes wird die Darmflora wieder aufgebaut, durch eine Futterumstellung wird den Giardien die Nahrung entzogen, durch die Gabe von Naturmitteln wird das Absterben und Ausscheiden der Einzeller verursacht und mögliche Ansteckungsquellen in der Umgebung müssen entfernt werden., 

Zu Letzterem ist zu sagen, dass die häufigste Ansteckungsquelle abgestandenes Wasser ist, deshalb sollte nach etwaigen Quellen (Blumentöpfe, Tümpel, Pfützen etc.) gesucht und diese entfernt oder dem Hund unzugänglich gemacht werden.

Ferner muss eine Reinfektion durch die erneute Aufnahme von ausgeschiedenen Giardien(zysten) verhindert werden. Das heißt: Kot IMMER entfernen, Trinkwasser täglich erneuern und die Näpfe jeden Tag mit kochendem Wasser ausspülen. Auch die Schlafplätze sollten regelmäßig (möglichst) komplett gewaschen werden.

Optimal wäre eine Futterumstellung auf BARF (sofern dies nicht eh schon geschehen ist). Weitestgehend kohlenhydratarm, denn Giardien nutzen Glukose für ihre Energiegewinnung. Auf Getreide, Kartoffeln, Reis usw sollte dementsprechend komplett verzichtet werden.
In Studien wurde nachgewiesen, dass einige Flavonoide sehr wirksam gegen Giardien sind, mitunter  sogar besser als herkömmliche Medikamente. Diese Flavonoide sind z.B. in einigen Kräutern, Obst und Gemüse enthalten. Reich an den benötigten Flavonoiden sind z.B. Äpfel, Preiselbeeren, Petersilie, Nüsse, Beeren, Sellerie und Melisse, Salbei sowie Minze (auch Brokkoli und Wirsing, diese sind aber wieder mit Vorsicht zu genießen, da einige Hunde sie nicht gut vertragen).

Die Darmflora lässt sich mit einer extra Portion an Pansen/Blättermagen übrigens zusätzlich unterstützen.
Ebenfalls wirksam gegen Giardien kann Knoblauch sein, allerdings nicht als Alleinmittel sondern eher unterstützend. 

Für den Aufbau der Darmflora empfehle ich gern SymbioPet. 

Als weitere unterstützende Maßnahme hat sich die Gabe von Slippery Elm erwiesen.

Zum Abschluss möchte ich aber nochmal darauf hinweisen, dass all diese Maßnahmen nur angeraten sind, wenn der Hund erwiesenermaßen an Giadiose leidet und sich noch in einem guten Allgemeinzustand befindet. Sollte wässriger Durchfall länger als drei Tage anhalten oder andere Symptome (Blut im Stuhl, Fieber, allgemeine Mattigkeit o.ä.) auftreten, dann bitte keine Experimente, dann steht als erstes die Stabilisierung des Kreislaufs im Vordergrund und das sollte von einem Tierarzt durchgeführt werden!