Donnerstag, 5. März 2015

Ausserderreihe: Warum es ein vierbeiniges "Kind" wurde...

Wohl kaum ein kinderloser Hundler kennt sie nicht - die Anspielungen darauf, dass man sich den Hund als Kindersatz zugelegt hat!

Doch ist dem wirklich so? Ist der Hund ein Ersatz für 18 Jahre schlaflose Nächte, zahnende Schreihälse, um-die-Häuser-ziehende-Teenager, Streit um Taschengeld, Markenklamotten und Zubettgehzeiten? Andererseits - kann ein Hund das erste Lächeln, die ersten Schritte, das erste "Mama" oder aber ein selbstgemaltes Bild ersetzen?

Jein...

Eventuell kommt nun die Frage auf, was mich jetzt eigentlich zur Kompetenzperson in Sachen Kinder macht!?
Zu recht! Nein, ich habe keine eigenen Kinder. Bin aber seit meinem 11. LJ mehr oder weniger ständig von ihnen umzingelt, insgesamt habe ich 14 kleine Zweibeiner beim Großwerden begleitet, sei es als Tante, Großcousine, Patentante oder auch Freundin der Mama. Selbstverständlich gehörte da mitunter auch mal die wochenweise "Betreuung" dazu.
Das älteste Exemplar ist mittlerweile 24 und erwartet nun selbst ihr erstes Kind, das Jüngste Zweibeinchen ist gerade erst 4 Monate alt (ich entkomme ihnen einfach nicht!) - es waren und sind also alle Altersstufen und ja, auch alle möglichen Charaktere dabei.




Wir haben in etwa 260 Milchzähne das Licht der Welt erblicken sehen, gefühlte 200 aufgeschürfte Knie versorgt, in etwa 5 Tonnen Teppiche, Möbel und Spielzeuge gereinigt, repariert, entsorgt, Kinder gesucht, Mobber zur Rede gestellt und Monster unter Betten und in Schränken verjagt, des Weiteren wurde gemeinsam gelernt, Tränen getrocknet, Hamster beerdigt, etliche Jahre hintereinander sind wir zu Halloween um die Häuser gezogen, es wurden Dutzende Weihnachts-, Oster- und Geburtstagsgeschenke eingepackt und wieder ausgepackt, nicht zu vergessen, die Gespräche über böse Mütter und Väter (ja, es hat auch was Gutes, wenn man "neutral" ist ;-) )...




Ja, alles schön und gut aber trotzdem ist das doch nicht dasselbe, als wärens die eigenen? Nein, das stimmt, aber ich kann aufgrund dieser Erfahrungen ganz sicher beurteilen, dass mir Vierbeiner einfach mehr liegen als Zweibeiner (auf Dauer jedenfalls)!

Versteht mich nicht falsch! Ich liebe jedes einzelne "meiner" Menschenkinder, weiß aber auch, dass dieser "Job" nichts auf Dauer für mich ist!

Was aber ist eigentlich leichter mit Hund?


Sie diskutieren auch gern mal über die Anzahl ihrer Leckerlies, wollen oftmals selbst die Länge ihrer Spaziergänge bestimmen, setzen sich gern über Verbote hinweg, verteilen ihr gesamtes Spielzeug im Haus, wecken einen mitten in der Nacht, weil sie raus wollen oder ihnen einfach langweilig ist, sie haben mitunter seltsame Vorlieben in Bezug auf Freundschaften und sie machen ständig alles dreckig, haarig oder kaputt! Joah, da fragt man sich doch wirklich, ob's da wirklich nen Vorteil gibt?



Auch wieder Jein - nicht umsonst gibt's so viele Hundler, die auch echte Eltern sind.


Aber jetzt mal zu meinem persönlichen Fazit und das mal ganz ehrlich: "Ich bin Egoistin!" Allie kommt z.B. dahin mit, wo ich sie mit hinnehme, nehme ich sie nicht mit, bleibt sie eben zu Hause - nur ein Beispiel dafür, wie sich ein Hund bis zu einem gewissen Grad MEINEM Leben anpasst, nicht andersherum. Das könnte ich bei einem Kind vielleicht mal mit 8 oder sogar erst mit 10 probieren ;-)

Und ja, ich muss auch zugeben, dass ein Hund zwar schon eine Herausforderung bzgl. der Erziehung darstellt, ein Kind aber ist eine weitaus größere Verantwortung - ein Hund kommt an die Leine, wenn man versagt oder er/sie bekommt einen Maulkorb - was passiert aber mit einem Kind, wenn es "quer schlägt"?
Ne, das überlass ich lieber anderen - ich kenne auch einfach mehr Hundetrainer und -psychologen als Kindertherapeuten ;-)



Auf den Bildern seht Ihr übrigens Allie mit 2 meiner Nichten, die mir erlaubt haben, sie hier zu zeigen (die Bilder sind aber auch schon ein bissel älter ;-) Danke dafür, Ihr Süßen, Knutscha!