Montag, 22. September 2014

Von Würmern und anderem Getier - Teil 2: Würmer

Kommen wir heute zum zweiten Teil unserer "Parasitenreihe" - die Würmer.

Hunde können von verschiedenen Wurmarten befallen werden. Alle, bis auf Herzwürmer, siedeln sich im ausgewachsenen Stadium im Darm an. Die Larven hingegen können sich auch in anderen Organen aufhalten.

Selten bedeutet ein Wurmbefall Lebensgefahr, gesundheitliche Probleme kann eine Wurmerkrankung aber auf jeden Fall verursachen.



Hauptsächlich infizieren sich unsere Vierbeiner durch eine Aufnahme über


  • Nase/Maul,
  • Stechmücken, 
  • die Haut direkt (es gibt Arten, die durch die Haut hindurch kommen und sich so Zutritt in den Wirt verschaffen) 
  • und die Muttermilch.     

Nun ist es heutzutage leider noch immer Standard für viele Hundebesitzer, ihren Vierbeiner alle 3-6 Monate prophylaktisch zu entwurmen, um einer Erkrankung entgegen zu wirken.
Betrachtet man diese Herangehensweise mal nüchtern ist das nicht nur unsinnig, sondern kann auch wirklich gesundheitsschädlich für den geliebten Freund sein!

Eine Wurmkur wirkt nur so lange, wie sie im Hundeorganismus ist, selbst bei der langsamsten Verdauung kann sie das also maximal 72 Stunden! Danach kann der Hund sich theoretisch jederzeit neu infizieren. Und leider sind die beim Tierarzt erhältlichen Wurmkuren im Normalfall nicht besonders darmfreundlich und das regelmäßige Entwurmen kann auf Dauer die Schädigung, schlimmstenfalls sogar die Zerstörung der Darmflora zur Folge haben...

Wie jetzt, soll ich nie wieder eine Wurmkur machen

Na ja, jedenfalls nicht ohne nachgewiesenen Befall! 

Der beste Weg ist der, 1-2x im Jahr über einen Zeitraum von 3 Tagen Kotproben zu sammeln und diese dann beim Tierarzt oder aber einem Labor direkt auf Würmer untersuchen zu lassen. Dies kostet nicht mehr als eine prophylaktische Wurmkur, der Darm Eures Hundes wird es Euch aber noch in einigen Jahren danken! 


Anmerken muss ich, dass Herzwürmer nicht über den Kot nachweisbar sind, allerdings kommen sie in unseren Breiten nicht vor, bzw. nicht unter normalen Umständen. Sollte der Verdacht auf einen Befall mit Herzwürmern bestehen, dann kann dies über eine Blutuntersuchung festgestellt werden. Sollte eine Reise in ein Gebiet stattfinden, in dem Herzwürmer vorkommen, dann würde auch ich danach prophylaktisch entwurmen, denn in diesem Fall wäre ein Befall schlimmer als die Folgen einer Wurmkur, selbst wenn keine Ansteckung erfolgt ist. 


Folgende Symptome können u.a. eine Wurmerkrankung anzeigen: Schlitten fahren (Hund rutscht mit dem Hintern über den Boden), Reiskörner (Bandwurmglieder) im Kot, Gewichtsabnahme, Erbrechen (teilweise mit Würmern), Wurmbauch (aufgeblähter, schmerzempfindlicher Bauch bei Welpen), allgemeine Schwäche, (blutiger) Durchfall. 

Man kann aber auch ohne chemische Wurmkur vom Tierarzt einer Wurmerkrankung vorbeugen:
z.B. durch die regelmäßige orale Gabe von Kokosflocken, Kokosöl, Möhrenraspel oder Knoblauch, auch kurmässig 
(Beim Knoblauch sei der Hinweis erlaubt, dass ich hier von einer kleinen Menge spreche, hier gibt es den übrigens regelmäßig in Form von Tabletten in den Obst-/Gemüsemix. Selbstverständlich kann man auch Frischen nehmen oder Öl oder Pulver.)

Im Anschluss an eine Wurmkur empfiehlt sich generell eine Darmsanierung! Wie das am besten funktioniert, erzähle ich Euch demnächst hier im Blog.

In Teil 3 der Reihe wird es uebrigens um Flöhe gehen.

Noch eine winzige kleine Anmerkung ;-) In jedem grösseren Lebewesen befinden sich zu fast jeder Zeit Würmer in verschiedenen Entwicklungsstadien - einem gesunden Körper macht dies nichts aus. Er hält sie problemlos in Schach! In Studien wurde belegt, dass umso wurmärmer eine Population ist (durch hohe Hygiene, regelmäßige Wurmkuren u.ä.), desto mehr Allergien treten auf, denn das Immunsystem wird arbeitslos und sucht sich neue Aufgaben... Das soll jetzt nicht heißen, dass wir nun Würmer züchten sollten, es ist nur der dezente Hinweis darauf, dass es einem gesunden Hund oder auch Menschen nicht schadet, wenn er sich ab und an gegen Parasiten wehren muss (ein gesunder, wie gesagt, schafft das auch ganz gut ohne Medikamente).