Donnerstag, 16. Januar 2014

Besserwisser und andere Menschen der 3. Art

Wer kennt das nicht? Es gibt immer einen Halter, der weiß es besser, hält mit tollen Tipps nicht hinterm Berg und ist mitunter zutiefst beleidigt, wenn man diese gutgemeinten Tipps nicht unverzüglich umsetzt...
Doch wie reagiert man adäquat auf beispielsweise den Rat, wenn das Gespräch auf den Hetztrieb kommt, warum man den Hund nicht zum Jagdhund ausbilden lässt?

Bei Tipps, wie "läuft der Hund nicht bei Fuß, nimm einen weichen Stock (wie ne Gerte) und klatsch den regelmäßig gegen den Oberschenkel" kommt von mir das kategorische "ich komm auch ohne Gewalt ans Ziel - dauert vielleicht länger - macht aber allen Beteiligten mehr Spaß!" 

Aber die anderen Sachen? Wie steht's mit: hol mal dieses Geschirr, probier dieses, jenes, solches... Diese Methode ist neu, diese hier funktioniert, das Erziehungsmodell mußt Du probieren, Rudelführer, gleichgestellte Partnerschaft, Familienmitglied, Werkzeug, blablabla...

Sicherlich bin auch ich nicht gefeit dagegen, offensichtliche "Fehler" anderer Halter anzusprechen, wenn man sich irgendwann besser kennt aber das ist ja was anderes (man selber hat ja schließlich wirklich Ahnung!)! (Bitte nicht den 😉 übersehen)

Am schlimmsten aber sind die, die selbst noch nie nen Hund hatten! Denn die wissens selbst ja immer am besten...
Nicht zu vergleichen mit kinderlosen, die Eltern Tipps geben wollen - schließlich waren die ja selbst mal Kind... (Auch hier der 😉)

Eigentlich könnte alles schön sein! Im Endeffekt ist es doch meist so, dass kaum jemand sich beschwert, wenn neue Denkansätze kommen, man selbst ist ja nicht perfekt und wirklich fast erschlagen von der Vielzahl an Ansätzen für jedes Problem (und es ist ja oftmals schon allein ein Ansatz, wenn man erkennt, dass es eins gibt), den dazu passenden Hilfsmitteln, Trainern für mittlerweile jede erdenkliche Unterkategorie und Büchern/Texten zu jeglichem Thema (bekannt oder auch unbekannt) aber so, wie wir es doch von unseren vierbeinigen Freunden erwarten - fang keinen Streit an - sollten wir es öfter auch mal handhaben 😉

(Kurz zurück zur ersten Frage!
Ja, warum lass ich den Hund nicht zum Jagdhund ausbilden?
Zum einen will ich persönlich nicht jagen! Zum anderen weiß ich sehr wenig über die Trainingsmethoden solcher Ausbilder (kann's mir teilweise aber denken, siehe "bei-Fuß-gehen).
Aber der sicherlich beste Grund ist der, dass ich mir kaum vorstellen kann, dass ich dem Hund da was beibringen könnte, denn das, was ihr Spaß macht, hinter Hasen/Rehen/Katzen herjagen, sie also hetzen (nur auf Sicht wohlgemerkt), das macht sie von Natur aus bravorös...
Was ich aber tun kann, ist das Ganze in kontrollierbare Bahnen zu lenken...) 

Und die Moral von der Geschicht?
Einfach mehr aufs gegenüber achten und ab und an etwas mehr Selbstreflektion - nicht, dass ICH das nötig hätte 😉