Dann
erzähle ich mal weiter…
Nachdem
ja nun die Tipps in Foren etc. kein bisschen bei uns geholfen haben, habe ich
mir mein eigenes Training gebastelt und 1 Jahr lang geübt, geübt, geübt,
Schleppleine, Rückruf, Fuß laufen, Bogen laufen...
Wir haben
Käse als nettes Leckerlie kennen- und schätzen gelernt und sind durch unser
tägliches Üben tolles Team geworden und haben auch Rückschläge, zb als es
wieder länger dunkel war und wir eigentlich wieder bei Null begonnen haben, gut
verkraftet und mehr und mehr ausgemerzt!
Der
Schlüssel lag im Endeffekt (natürlich) bei mir - ICH musste aufmerksam sein!
ICH musste Dinge vor Allie sehen! Ich musste "Situationen übernehmen"
und Allie zeigen, was sie zu tun hat, denn ansonsten hat sie halt
"geklärt".
Aber mal
ganz ehrlich, ich bin zwischendurch immer und immer wieder nah an der
Verzweiflung langgeschrammt - denn selbstverständlich hat das alles nicht
sofort so geklappt, wie man es sich wünscht und man wird nun mal von seiner
Umwelt nicht unbedingt geliebt, wenn 20 Kilo Hund wildfremde Menschen
ankläfft... Problematisch war am meisten, den Leuten klar zu machen, dass es
nichts bringt, den Hund anzuleinen, denn an der Leine hat sie dieses Verhalten
NIE gezeigt - dann kann man natürlich auch schlecht an der Leine üben...
Was genau
habe ich gemacht?
Kam uns jemand zu Fuß entgegen, habe ich
Allie ran gerufen und bin mit ihr im Fuß vorbei gelaufen,
immer mit dem berühmten Stück Käse in der Hand (Bei
Hunden, die Spielzeuge lieben, wäre sicher das eine Option), kamen uns
"komische" Hunde entgegen, sind wir Bögen im Fuß gelaufen, auch mit
Käse ;-) Generell lief immer ich zwischen Allie und dem „anderen“ – Allies
Verhalten war ja reine Unsicherheit und auf diese Weise gab ich ihr, was ihr
selber bis dato fehlte – Sicherheit. Eine kleine Sache, die auch ungemein half:
Hunde wegschicken – klingt vielleicht blöd aber es wirkt sehr heldenhaft, wenn
man einen hund „verscheucht“, vor allem, wenn man das ohne großes Tamtam
hinkriegt… Nebenbei habe ich mit allerlei leichten, mittleren und später
schweren Übungen (Suchen, Hindernisse etc) ihr eigenes Selbstvertrauen gestärkt
und mit alldem auch unser beider Interaktion verstärkt.
Mittlerweile kann ich an einer Hand abzählen, wie oft Allie noch jemanden seltsam findet und "anmacht", Was entgegen 5x pro Gassirunde schon n ganz guter Schnitt ist, oder ;-)
Um fremde Hunde machen wir weitestgehend auch heute noch
Bögen, allerdings nun aus anderen Gründen – einfach, um unsere Ruhe zu haben…
Um der Ehrlichkeit jetzt noch Genüge zu tun – wir sind sicher trotz allem nicht perfekt – aber naja – ganz bestimmt etwas näher dran ;-)