Freitag, 3. Oktober 2014

Ausserderreihe - alles neu machte das Tupfentier (Teil 2)

Dann erzähle ich mal weiter…

Nachdem ja nun die Tipps in Foren etc. kein bisschen bei uns geholfen haben, habe ich mir mein eigenes Training gebastelt und 1 Jahr lang geübt, geübt, geübt, Schleppleine, Rückruf, Fuß laufen, Bogen laufen... 

Wir haben Käse als nettes Leckerlie kennen- und schätzen gelernt und sind durch unser tägliches Üben tolles Team geworden und haben auch Rückschläge, zb als es wieder länger dunkel war und wir eigentlich wieder bei Null begonnen haben, gut verkraftet und mehr und mehr ausgemerzt! 

Der Schlüssel lag im Endeffekt (natürlich) bei mir - ICH musste aufmerksam sein! ICH musste Dinge vor Allie sehen! Ich musste "Situationen übernehmen" und Allie zeigen, was sie zu tun hat, denn ansonsten hat sie halt "geklärt".

Aber mal ganz ehrlich, ich bin zwischendurch immer und immer wieder nah an der Verzweiflung langgeschrammt - denn selbstverständlich hat das alles nicht sofort so geklappt, wie man es sich wünscht und man wird nun mal von seiner Umwelt nicht unbedingt geliebt, wenn 20 Kilo Hund wildfremde Menschen ankläfft... Problematisch war am meisten, den Leuten klar zu machen, dass es nichts bringt, den Hund anzuleinen, denn an der Leine hat sie dieses Verhalten NIE gezeigt - dann kann man natürlich auch schlecht an der Leine üben...

Was genau habe ich gemacht

Kam uns jemand zu Fuß entgegen, habe ich Allie ran gerufen und bin mit ihr im Fuß vorbei gelaufen, immer mit dem berühmten Stück Käse in der Hand (Bei Hunden, die Spielzeuge lieben, wäre sicher das eine Option), kamen uns "komische" Hunde entgegen, sind wir Bögen im Fuß gelaufen, auch mit Käse ;-) Generell lief immer ich zwischen Allie und dem „anderen“ – Allies Verhalten war ja reine Unsicherheit und auf diese Weise gab ich ihr, was ihr selber bis dato fehlte – Sicherheit. Eine kleine Sache, die auch ungemein half: Hunde wegschicken – klingt vielleicht blöd aber es wirkt sehr heldenhaft, wenn man einen hund „verscheucht“, vor allem, wenn man das ohne großes Tamtam hinkriegt… Nebenbei habe ich mit allerlei leichten, mittleren und später schweren Übungen (Suchen, Hindernisse etc) ihr eigenes Selbstvertrauen gestärkt und mit alldem auch unser beider Interaktion verstärkt.

Mittlerweile kann ich an einer Hand abzählen, wie oft Allie noch jemanden seltsam findet und "anmacht", Was entgegen 5x pro Gassirunde schon n ganz guter Schnitt ist, oder ;-)

Um fremde Hunde machen wir weitestgehend auch heute noch Bögen, allerdings nun aus anderen Gründen – einfach, um unsere Ruhe zu haben…

Um der Ehrlichkeit jetzt noch Genüge zu tun – wir sind sicher trotz allem nicht perfekt – aber naja – ganz bestimmt etwas näher dran ;-)