Heute möchte ich Euch ein ganz tolles Buch ans Herz legen!
Wie Ihr sicher schon mitbekommen habt, hat das Fräulein ganz furchtbare Angst vor dem IWSW!?
Ist aber auch kein Wunder, denn:
„(Zitat aus dem Buch) Der Besuch beim Tierarzt bedeutet für viele Hunde Stress,weil:
- er absolut nicht weiß, was gerade auf ihn zukommt,
- er ist uns ausgeliefert,
- dort viele fremde Gerüche, Menschen und andere Tiere sind,
- der Hund körperlich oft sehr stark eingeschränkt wird und sich nicht frei bewegen kann,
- wir seine Individualdistanz extrem unterscheiten,
- wir sein Körpersprache ignorieren und er dadurch frustriert werden kann,
- Meide- und Fluchtverhalten unterbunden oder sogar bestraft werden...“
Und wenn Ihr den Blog schon länger verfolgt, dann wisst Ihr
auch, dass wir schon mal an einem Workshop
zum Thema Medical Training teilgenommen haben und seit dem immer mal wieder
unser „Trainingstäschchen“
auspacken und gemeinsam üben.
Was wir damals in dem Kurs gelernt haben und nun zu Hause
weiterführen, das könnt Ihr nun in einem Buch nachschlagen, der Titel lautet: Keine Angst beim Tierarzt - Medical Training für Hunde. Erschienen ist es
im Kynos Verlag und geschrieben hat es Sabrina Reichel und sie hat das wirklich
wunderbar getan!
Angefangen bei der Körpersprache des Hundes, eine Einführung
in das Markertraining und den allgemeinen Aufbau eines Trainings bis hin zu den
einzelnen Übungen für die Behandlung (z.B. Kinntouch, Benennen der einzelnen
Körperteile etc.) wird alles sehr gut und anschaulich erklärt und es gibt auch
immer wieder Tipps und Anmerkungen in kleinen Hinweisboxen. Sehr gut gefällt
mir auch, dass auf die Intermediäre Brücke (IB) eingegangen wird, mit diesem „Bleib-dran-Signal“
weiß der Hund, dass es sich lohnt mit dem weiterzumachen, was er gerade tut (z.B.
stillhalten), denn am Ende der IB kommt immer der Marker.
Übrigens, wenn der Hund bereits VOR der Praxis Angst zeigt –
im Buch wird auch dieses Problem angesprochen und es gibt Tipps zum
diesbezüglichen Training.
UND! Was ich unbedingt noch sagen möchte – dieses Buch ist
auch für Tierärzte wertvoll, weiß ich leider aus persönlicher Erfahrung, dass
die meisten Tierärzte nicht mal wissen, WAS Medical Training wirklich ist – für
sie ist es mit ein wenig füttern und ignorieren der Angst getan – falsch,
völlig falsch! Immerhin möchten wir doch das Vertrauen unseres Vierbeiners,
oder nicht? Solltet Ihr also einen Draht zu Eurem TA haben, empfehlt ihm dieses
Buch – viele Vierbeiner können davon profitieren!
Am Ende des Buches findet Ihr dann noch Vorlagen für ein
Trainingsprotokoll, solltet Ihr in das Medical Training einsteigen wollen ,kann
ich Euch nur ganz, ganz doll empfehlen, eines zu führen, es erleichtert das
Training und kommt man irgendwann nicht weiter, kann man mitunter schon mit
einem Blick ins so ein Protokoll erkennen, wo man ansetzen kann...
Und noch ein (finde ich jedenfalls) wichtiger Hinweis: Bitte
habt beim Medical Training, egal ob zu Hause oder später in der TA-Praxis, immer
die Körpersprache und Mimik Eures Vierbeiners genau im Auge, denn ein Hund kann
ja nicht verbal kundtun, dass er nicht mehr kann/mag.
Wobei – auch ein (umgekehrtes) „Safewort“ kann man
trainieren – hier heißt das dann allerdings Kooperationssignal ;-)
Dies kann, wie im Buch, entweder das Berühren eines Targets
sein oder aber auch jedes andere beliebige Verhalten, z.B. das erneute Ablegen
auf einer Decke oder eine bestimmte Bewegung (verbeugen, Kopf nicken oder was
auch immer).
Nun wünschen Allie und ich Euch aber erst mal viel Spaß beim
Schmökern im Buch, Ihr findet es u.a. hier: Klick!
Paperback, 88 Seiten,
durchgehend farbig mit Fotos u. Zeichnungen
Erschienen im September 2016
ISBN 978-3-95464-101-7
Preis: 12,95 EUR
*** in Kooperation mit dem Kynos Verlag (das Buch wurde mir kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.)