Donnerstag, 7. Dezember 2017

Seht Ihr das auch?

Allie lebt nun seit fast 7 Jahren hier, fast genauso lange laufe ich mit offeneren Augen durch die Welt. Oftmals natürlich mit Blick auf andere Hunde und deren Halter...

Was ich da mitunter sehe, das macht mich traurig - sehr traurig!

Ich versuche jetzt mal nur schnell die Beispiele zu nennen, die mir ad-hoc einfallen:


als wir hier einzogen, das war sogar noch vor Allie, lebte schräg gegenüber eine Goldie-Hündin, die sahen wir maximal bis zur Hälfte des kleinen Parks hier gehen (hin und zurück maximal 2km und das außen am Park=Straße). Gut, dachte ich - vielleicht ist sie krank und darf deshalb nur kurz raus. Doch über mehrere Monate und Jahre, änderte sich ncihts daran... Ich hoffe bis heute, dass es Gassigänge gab, die stattfanden, ohne dass ich es gesehen habe - längere Spaziergänge, in denen der Hund auch mal was anderes als den Park sehen durfte...

Dann gibt es da da Dame mit der Dobermannhündin - tolles Tier - und doch so allein... IMMER, wenn ich die beiden sehe, telefoniert Frauchen mit ihrem Handy - IMMER! Der Hund trottet vor sich hin, ab und an fliegt ein Ball, Hund trottet wieder vor sich hin... Es ist auch egal, wen man fragt - jeder sieht dieses Team in dieser Art und Weise gassigehen, da kann ich mir nicht mal einreden, dass es vielleicht immer nur abends ist oder nur dienstags oder etwas in der Art...

Als Nächstes hätten wir die ältere Dame und ihre schwarze Hündin. Allie war noch ganz klein, da ist sie mal zu ihnen hin gerannt und hat den Hund angebellt - jugendlicher Leichtsinn! Daraufhin durfte ich mir eine Standpauke vom Feinsten anhören, ich solle gefälligst mal in eine Hundeschule gehen und diesen Hund erziehen... Natürlich war das nicht in Ordnung aber Fehler sind zum draus lernen da und ein bellender Junghund ist jetzt nun auch nicht unbedingt gleich ein Indikator für einen umgehend stattzufindenden Wesenstest (überspitzt gesagt)... Tja, aber was soll ich sagen? Allie hat das nie wieder getan, lief von da an problemlos an Hund und Frau vorbei und der Hund der Dame? Die arme Maus habe ich noch nie ohne Leine gesehen, noch nie den Kopf in irgendeine Richtung drehen, um mal irgendwo zu schnüffeln oder wenigstens zu gucken, geschweige denn, dass die Dame irgendwann mal irgendwie mit ihr interagiert hätte...

Es muss ja nicht gleich ein Parcourlauf sein...
All das beobachte ich nun seit Jahren - es stellt sich mir die Frage: warum haben diese Leute einen Hund, wenn ihnen scheinbar ja sogar das aktive Gassigehen zu viel scheint? Wenn sie grundsätzlich besseres zu tun hätten oder es nur als lästige Pflicht ansehen?

Seien wir doch mal ehrlich, Hunde laufen in den meisten Haushalten "nebenher" - das ist bisweilen ok aber wenigstens die gemeinsame Zeit beim Gassigehen könnte man doch wirklich auch zusammen erleben!? Ein Hund muss auch dabei natürlich nicht permanent vollgequatscht oder mit Tricks malträtiert werden aber ein kleines bisschen bewusste Interaktion wäre doch wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Ich mein, wie lange dauert so eine Gassirunde im Schnitt? Also, die zu obigen Beispielen, - 30-60 Minuten vielleicht - das heißt, die Hunde sind gut 22-23 Stunden einfach bloß fellige Accessoires, die stumpfsinnig vor sich hin existieren - könnte man die Gassizeit nicht zur Qualitytime machen und dem Hund wenigstens dann Aufmerksamkeit schenken?

Wie ist das bei Euch? Kennt Ihr auch so traurige Felle?
Und sagt Ihr da was?
Ich gebe zu, dass ich bisher ruhig war - die Reaktionen der Menschen kann man sich ja eh denken...