Donnerstag, 31. Januar 2019

Buchtipp: Auszeit auf Augenhöhe (Werbung)


Spielst Du mit Deinem Hund? 

So ganz ohne Hintergedanken an Training oder Lernen?
Was spielst Du da so? 
Entscheidest Du Dich eher für Bewegungs-, Objekt- oder Sozialspiel?

Tauscht Ihr dabei auch mal die Rollen? 

Spielen - was ist das überhaupt? Ist das wirklich Spiel, was wir mit unseren Hunden tun, wenn wir sie apportieren lassen, mit ihnen kämpfen oder gemeinsam über eine Wiese rennen? 

Ein ganzes Buch widmet sich diesem Thema - dem Mensch-Hund-Spiel, es heißt:

Auszeit auf Augenhöhe


Ich habe immer viel mit meinen Hunden gespielt - zumindest dachte ich das bisher! 
Aber habe ich da mit meinen Vierbeinern auf Augenhöhe gespielt? 

Im Buch wird erstmal darauf eingegangen, was Spiel überhaupt ist, welche Formen es gibt, welche Motivation dahintersteht und wer überhaupt miteinander spielen kann. Ein faszinierendes Beispiel im Buch ist das, in dem ein Terriermix eine verletzte Gazelle imitiert, um einen Geparden zum Spielen zu animieren... 
(kurze Anmerkung: es handelte sich hierbei natürlich nicht um eine freilebenden Raubkatze)

Ebenfalls spannend finde ich das Thema Selbsthandicap. Bereits lange bevor ich das Wort und seine Bedeutung kannte, habe ich beobachtet, dass Allie ihr Tempo beim Spielen den anderen Hunden anpasste, um ihnen eine Chance zu geben, sie zu bekommen oder wenn sie beispielsweise mit ihrer Chi-Freundin Grace spielte, lag sie meist und bewegte lediglich den Kopf.

Das Selbsthandicap sieht man oft auch bei Spielen zwischen erwachsenen Hunden und Welpen. 
Allein das sagt uns nun schon, dass eine der "veralteten" Regeln: lass den Hund nie gewinnen, sonst fühlt er sich ranghöher, vollkommener Quatsch ist! 
Spiel lebt davon, dass alle mal die Rollen wechseln und es eben genau das nicht ist, voraussehbar. Was hätte der Hund für eine Motivation, mit mir zu spielen, wenn er eh nie gewinnt?

Spannend in dem Zusammenhang ist die Erklärung für Pseudospiele - leider, leider tendieren wir Menschen genau dazu: etwas in das Wort Spiel zu verpacken, was genau genommen gar kein Spiel ist. 
Intelligenzspiele z.B., bei denen der Hund durch Lösen von Aufgaben an Belohnungen kommt - das ist eine fantastische Beschäftigung, keine Frage - die Bezeichnung Spiel im ethologischen Sinne aber ist falsch, denn zum einen ist diese Aktivität stark strukturiert und sie ist zielgerichtet. 

(Anmerkung: bitte, bitte, lasst Euren Hund weiterhin Aufgaben lösen, wenn er Spaß daran hat, es geht hier wirklich nur um die Definition von Spiel ;-) )

Apportieren ist übrigens auch nur ein Pseudospiel ;-) 

Nachdem wir nun wissen, was Pseudospiele sind und auch Hilfe zu der Frage erhalten haben, ob eine Aktivität eher in Richtung Spiel oder Sucht geht, widmet sich das Buch den "echten Sozialspielen" - zunächst dem zwischen Mensch und Hund, wobei wir auch einen Exkurs ins Spielverhalten von MEnschen machen, und anschließend dem Sozialspiel unter Hunden.

Hach, und hier geht dann aufgrund des anstehenden Einzugs natürlich mein Herz auf - es wird genauestens auf das Spielverhalten von Welpen und Junghunden eingegangen.

Es folgt ein Kapitel, in dem die Unterschiede zwischen Menschen- und Hundespielen aufgezeigt werden.
Allen Spielen gemeinsam aber sind die Regeln. Ja, es gibt Regeln beim Spielen! 
Es sind "nur" vier aber diese sind essentiell! Da Ihr das Buch ja selber lesen sollt, lasse ich Euch jetzt im Unklaren darüber, wie sie lauten ;-) 

Wichtig beim Spielen ist Kommunikation - es ist kein großes Geheimnis, dass Mensch und Hund oftmals Probleme beim Kommunizieren haben, beim Spielen aber kann man sich auch hier näherkommen - hierzu gibt das Buch in Form einer Tabelle Hilfestellung. 
Während des Spiels sollte immer auch auf Signale von Unbehagen geachtet werden - zeigt einer der Spielpartner Anzeichen für Streß oder Unbehagen, dann sollte man diese ernst nehmen und darauf eingehen. 
Was Anzeichen sein können, wird natürlich erklärt.

Spiel ist natürlich nicht gleich Spiel - neben den verschiedenen Arten des Spiels gibt es auch verschiedene Spieltypen und Spielstile - sowohl unter den Menschen als auch unter den Hunden! Auf beides geht das Buch wunderbar ein!
 Spielen macht nicht nur Spaß, es fördert das Sozialverhalten, das Selbstbewusstsein, die Kreativität, die Widerstandskraft und Körper und Geist - ein absolutes Multitalent also! 

Damit kommen wir nun auch zum spannendsten Teil des Buches, dem praktischen Teil! 
Wie spielt man auf Augenhöhe mit seinem Hund? 
Eine ganze Reihe von Mensch-Hund-Spielen wird vorgestellt und anschließend näher auf Dinge, wie Aufbau, Hilfsmittel, Dauer und Zeitpunkt eingegangen.

Dem Spiel mit Welpen und Senioren sind eigene Unterkapitel gewidmet, ebenso, wie anderen "Sonderfällen", Rüpel, ängstliche Hunde, Handicaps oder ähnlichem.

Mein Fazit:
Wow! Ich hätte nicht gedacht, dass Spiel so vielschichtig sein kann und so facettenreich ist. 
Alleine schon für die Anregungen, wie man mit seinem Spiel spielen kann, finde ich das Buch großartig. Sicher, es erfindet das Rad nicht neu aber es regt zum Umdenken an und lässt einen spielen teilweise mit neuen Augen sehen! 

Also: was wollen wir spielen? 

Klappentext:
In der Kindheit ist Spiel etwas Selbstverständliches. Doch im Lauf des Lebens kommen immer mehr Regeln hinzu - aus Sozialspiel wird Pseudospiel. So auch beim Hund. Dabei werden gerade im Sozialspiel die Dinge gelernt und trainiert, die für das Zusammenleben von Mensch und Hund wichtig sind: z.B. die Fokussierung auf den Spielpartner (Aufmerksamkeit), die nuancierte Kommunikation (kommunikative Kompetenz), der Rollenwechsel (Empathie) und das Selbsthandicap. 

  • Pseudospiele entlarven - wenn aus Spiel Wettbewerb wird
  • Spieltypen erkennnen - Von Grobmotorikern, Maulhelden, Zerglern und Feingeistern
  • Was wollen wir spielen? - Fang- und Versteckspiele, Maulrangeln, auf der Lauer, Raufspiele u.v.m.
Udo Gansloßer und Mechtild Käufer vermitteln das Wissen, das Hundehalter befähigt, echtes Spiel als „Auszeit auf Augenhöhe“ vom Pseudospiel zu unterscheiden. Checklisten und Tests helfen den eigenen Spielstil und den des Hundes einzuschätzen und dazu passende Spiele zu initiieren, die Mensch und Hund Spaß machen und ihrer Beziehung gut tun.


Daten zum Buch:
    • Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
    • Verlag: Franckh Kosmos Verlag; Auflage: 1 (7. September 2017)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 9783440151952
    • ISBN-13: 978-3440151952
    • ASIN: 3440151956
    • Größe und/oder Gewicht: 17,8 x 2,5 x 24,6 cm


  • Preis: 29,99,- Euro

Erhältlich hier:
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*** in Kooperation mit dem Kosmos-Verlag, das vorgestellte Buch wurde uns kosten- und bedingungslos zur Verfügung gestellt.