Montag, 21. Januar 2019

Vom Abschied nehmen und nach vorne schauen...

Gestern vor 9 Wochen mussten wir sie gehen lassen, unseren Augenstern, mein Herzblut, meine Lächelninsgesichtzauberin und meine Medizin für schlechte Tage...
9 Wochen, in denen anfangs die Tauer und die Zweifel überwiegten - war es zu früh? Hätte ich warten sollen? Hätte es eine Chance gegeben? War die Diagnose richtig? Hätte ich was anderes probieren müssen? 

Hätte, wenn und aber - die schlimmsten Worte in so einer Zeit - ist man selber Schuld? Was hätte man besser machen können? 

Die Antwort auf all diese Fragen lautet natürlich NEIN! 
Nein, nein, und nochmals Nein! Wir haben alles getan, was in unserer Macht stand, eine Tierklinik, ein Neurologe, Spezialisten für jede auch nur erdenkliche Fachrichtung, externe Speziallabore, unsere mega engegiarte Haustierärztin und mehrere Tierheilpraktiker konnten nichts tun bzw haben ihr Bestes gegeben und doch konnten sie das Unvermeidliche eben nicht verhindern. 

Über die Kosten reden wir an dieser Stelle nicht, nur so viel sei gesagt, neben etwas auf der Hohen Kante ist eine Tierkrankenversicherung ein absoluterAnker in der Not, denn man kann bedenkenlos aus dem Vollen schöpfen und alle Hebel in Bewegung setzen, die auch nur annähernd verfügbar sind.

Deshalb ein kleiner Appell an alle: denkt über eine Krankenversciherung für Euren Hund nach, auch, wenn vorher nie was war!
Ich habe seit 1991 Hunde, da war auch NIE was, was nicht aus dem normalen Monatsbudget zu bestreiten gewesen wäre - doch irgendwann kommt eben mal ein anderer Tag und dann ist man froh, dass es da "Jemanden" gibt, der ein Netz aufspannt, wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen wird.

Uns wurde sowohl in den Wochen davor sowie danach eine so große Hilfsbereitschaft zu Teil, das kann ich gar nicht in Worte fassen! 

Die Unterstützung war großartig, angefangen bei lieben Worten und Mutmachern über Zeit und Soulfood in physischer und psychischer Gestalt bis hin zu Blutspenden war wirklich alles dabei, was man in so einer Situation brauchen kann. 

Ja, klar - es gab auch einige (aber ganz wenige) seltsame oder sogar unfreundliche Reaktionen, die schieben wir dahin, wo sie hingehören: ins Nirvana! 

Wenn man dann aber irgendwann vom stetigen Gedanken an den Tod wegkommt und das Leben wieder wahrnimmt, dann schleichen sich kleine Freudentropfen in den Alltag. 

Man nimmt langsam aber stetig positive Dinge wahr, kann mal wieder glaubhaft lächeln und sich für anderes zu interessieren als das Loch, in dem man sich befindet... 

Und plötzlich ist da Etwas, das einen verzaubert, einem Mut macht und den Sinn ins Leben zurückbringt.

Und, was soll ich sagen: da sind sie wieder! Die Zweifel!!! Was wäre das Leben doch langweilig ohne diese hartnäckigen kleinen Plagegeister! 
Man fragt sich: ist es richtig? Ist es zu früh? Schaffe ich das? Ist das fair? 

Und wißt Ihr was? Die Zweifel können mich jetzt langsam mal! 

Ich will leben! Und zu meinem Leben gehört (mindestens) ein Hund!!! Und ja, verdammt! Es wird hier wieder ein kleines Fellchen einziehen! Und ich bin nicht alleine! 

Und es gibt auch keinen verdammten Grund von Ersetzen zu reden - es wird hier niemand ersetzt, einfach weil niemand zu ersetzen ist! Allie war und ist die Königin in Fräuleinhausen und wenn nun irgendwann eine Prinzessin einzieht, dann tritt die zwar ein gewaltiges Erbe an, wird aber auch ein komplett Neues errichten! 

Wir beginnen mit einem leeren Blatt - natürlich liegen daneben Blätter mit Stichpunkten, die man sich mal anschauen kann, können die gestrichen oder de Blätter auch komplett vernichtet werden? Selbstverständlich! 

Prinzesschen bekommt ein vollkommen Neues, leeres Buch, das sie füllen darf und hat ganz einfach einen mehr als perfekten Schutzengel, der über ihr Leben wachen wird...